Vom Big Apple in die Khao San Road - Zimt und Pflaume umrunden die Welt. Stationen sind Kenia, New York, L.A., Neuseeland, Australien, Indonesien, Singapur, Malaysia, Thailand und Vietnam.

Donnerstag, Mai 17, 2007

Mehr Verletzungen

Liebe Mitleidende und alle die darueber lachen koennen,
seit Abschicken des vorherigen Eintrags habe ich mir doch sage und schreibe zweimal den Fuss angehauen und nun auch auf dem rechten Fussruecken eine offene Wunde. Darueberhinaus habe ich die Blase vom Gitarrespielen am linken Mittelfinger vorhin vergessen und mir gerade eben einen dritten Stromschlag zugezogen.

Das haengt damit zusammen, dass ich versucht habe Bilder fuer euch hochzuladen. Nun ist aber das Problem, dass dieser Computer unter Strom steht. Ich habe vor einer Woche schonmal einen leichten Schlag bekommen beim Einstoepseln eines USB Kabels. Nun habe ich das Einstoepseln geschickt gemeistert und wiegte mich in Sicherheit, doch als ich die mit dem USB Kabel verbundene Kamera einschaltete hat es mich gleich dermassen durchgeschuettelt, dass ich den Versuch doch lieber aufgebe.
Zusammen mit Semnjang habe ich versucht den Computer zu erden, das heisst ein Kabel dran gemacht und dass in die Erde geleitet. Das sollte nach meinem beschraenktem Hausmanns-Einmal-Eins ausreichen um Gehausespannung abzuleiten. Leider hat es dann beim Einschalten die Sicherung rausgehaun, weswegen wir nach mehrmaligen Versuchen die Erfindung unseres Erdungskabels entfernt haben. Weil dieses wohl einen Kurzen verursacht?
Sollte jemand mit Physik Diplom oder Leistungskurs oder einfach mehr Ahnung (papa!??) mitlesen, bitte Ideen zur Problembeseitigung mitteilen.

Solange, liebe Freunde, aus Gruenden meiner Gesundheit, keine Fotos.

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Kostprobe gefaellig ... ?

Nach beinahe zweieinhalb Monaten Asien, koennte man meinen ich haette mich an die Lebensweise gewoehnt. Doch irgendwas, muss ich essentiell falsch machen. Ich habe mir mehrfach den Kopf angehauen, mir den linken grossen Zeh gestossen, den rechten Ballen aufgerieben, den Zeigezeh (also den neben dem grossen) am rechten Fuss angeschlagen, eine tiefe Fleischwunde am linken Fussruecken, an der rechten Hand hab ich eine staendig aufplatzende Verletzung und am Oberschenkel einen ueblen Ausschlag. Magentechnisch kaempfe ich mit chronisch wiederkehrender Verstopfung und bei dem Geziefer, dass mich schon alles gestochen hat, erwarte ich demnaechst den Ausbruch eines anstaendigen Dengue-Fiebers, wenigstens aber Malaria. Achja, nicht zu vergessen, die zwei Stromschlaege, die ich abbekommen hab.

Es ist tatsaechlich ein Abenteuer - na oder ich bin tatsaechlich ein Tollpatsch.

Aber weil das Durchstehen all dieser Widrigkeiten ja auch belohnt wird, konnte ich in den letzten ein einhalb Wochen, seit ich bei Nittaya bin, einiges lernen. Zum Beispiel: Tada!

!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!270!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Thai-Vokabeln. Dass ich die Zeit finde sie zu zaehlen, laesst auch auf meinen langsam erschoepften Lerneifer schliessen. Ich muss aber zugeben, dass sich die Kommunikation durch diesen Fortschritt (Jetzt mal im ernst, das ist schon scheiss viel in einer Woche) deutlich verbessert. Wer muss, der muss sag ich. Deswegen will ich euch gerne eine kleine Kostprobe meines Koennes darbieten :)

ผม ชีอ โธมาส! ผม อย่ กับ ฒิทายา.
Pom chue Thomas! Pom yoo gap Nitaya. Khor tot, mai ree-an kee-an pen pasa thai laa-ou, dah pom pood nit-noy. Kee-an see-a wairlah :) Wannee pen tee-sorng wannee tee rorn ree-an. Nak seuk sah gamlang ree-an chah-chah. Pom kit wah, kow mai chorp pasa angkrit, dah kow chorp pom :)
Jan ja hoo-a ro, pro wah pasa thai korng pom kue pid...

Ich hab das Woerterbuch auch nur extensiv benutzt! Damit niemand auf die Idee kommt unsere Seite aus Jugendschutz grunden aus dem Netz zu entfernen, eine fixe Uebersetzung:
Ich heisse Thomas! Ich lebe bei Nitaya. Tschuldigung, ich hab noch nicht gelernt auf thai zu schreiben, aber ich spreche ein bisschen. Schreiben ist Zeitverschwendung. Heute war der zweite Tag in der Schule. Die Schueler lernen langsam. Ich denke sie moegen Englisch nicht besonders, aber mich moegen sie dafuer...
Jan wird sich den Arsch ablachen, weil mein Thai total verkehrt ist...

Ja die Sache mit der Schule ist so eine Sache, da muss ich erstmal drueber nachdenken, bevor ich da zuviel in den Blog schreibe. Es ist dafuer so einiges geschehen, ausserhalb der Schule.

Erstmal war ich shoppen. Das ganze hat sich ergeben, als wir den zweiten Freiwilligen (Joerg) vom Bus holen wollten. Der gute Mann kam aber leider nicht, weswegen er meine Gastgeberin in einen tiefen Sorgenanfall gestuerzt hat. Er kam auch erst zwei Tage nach dem geplanten Treffen auf die Idee zu schreiben, dass er nicht kommt. So werde ich jetzt bis Juli alleine sein, dann kommt eine ganze Horde Freiwilliger aus Daenemark, Frankreich und was weiss ich wo noch. Gekauft habe ich dann auch noch Secondhand klamotten und hab schwer gehandelt, so dass ich eine Hose und ein Hemd fuer schlappe 4 Euro mit nach Haue nehmen konnte. Sieht schick und neu aus :)

Es ist mir uebrigens eine Freude die einzigartige Professionalitaet in diesem Projekt zu beschreiben. Nittaya hat den Freiwilligendienst vor zwei Jahren gestartet und mit Greenway e.V. zusammengearbeitet. Diese Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt English in Sued-Ost-Asien zu verbreiten. Die Freiwilligendienste die sie dazu anbieten sind allerdings zweifelhaft, da sie viel kosten und durch minimale Betreuung, bzw. Massenabfertigung mehr Abenteuerreisen, als Freiwilligendiensten gleichen. Dementsprechend hatte Nittaya im letzten Jahr sage und schreibe 70 Freiwillige. Damit sind viele schoene Erinnerungen verbunden, aber wohl hauptsaechlich an die Leute die laenger blieben ( bis zu 5 Monate). Ueber die vielen anderen sagt sie, dass sie bloss Geld eingesammelt und zu Greenway geschickt hat. Manchmal haben Teilnehmer abgebrochen, Gruende hat Nitaya nie erfahren. Alles in allem: So viele Freiwillige sind der pure Stress fuer die Familie hier, schliesslich lebt man unter einem Dach. Ausserdem ist das viel zu viel Geld, was Greenway den Freiwilligen abknoepft.
Daher hat Nittaya Greenway den Laufpass gegeben und hat einen Homestay aufgemacht. Dass klingt nicht nur nach Urlaub, sondern hat auch ein bisschen was davon. Man kann zwei Wochen herkommen, sich bedienen lassen und sich eine Thailaendische Schule von innen angucken. Das kostet soviel, wie in einem normalen Guesthouse und ist bestimmt ausserst angenehm.

Man kann aber auch mehrere Monate bleiben und zahlt fuer diese Zeit bedeutend weniger, als fuer ein Guesthouse und wird als Familienmitglied aufgenommen. Darueberhinaus werden auch einige Erwartungen an dich gestellt, naemlich, dass du ernsthaft Englisch unterrichtest. Und zwar nicht wenig. Zwei Schulen und wenns ist ein Englischcamp. Ich habe 95 Schueler und 12 Stunden pro Woche in Nittayas Schule. Zwei Tage die Woche bleiben dabei frei, die ich in der Grundschule von Semnjang (ihrem Mann) eingesetzt werde. In drei Wochen startet hier ein Englisch-camp, zu welchem mich der Direktor der Schule als Lehrer eingeladen hat.

Aber ich geniesse meine Zeit durchaus. Die Lebensweise, die Toiletten und Duschen, haben Saskia und ich schon auf unseren Reisen kennengelernt, das Essen ist nicht so scharf, wie alle tun und wenn doch, japsen selbst die Thais nach Luft und wischen sich den Schweiss von der Stirn. (Die moegen zwar ueberall chili reintun, aber aufm Loeffel mag ihn keiner haben, daher klebt hier an jedem Tellerrand nach dem Essen ein kleiner Haufen Chilischoten.)

Es gibt allerdings in dieser Gegend Thailands einige Besonderheiten. Damit meine ich nicht die Haehnchenkeulen mit Reis zum Fruehstueck - nein das liebe ich inzwischen und hat mir das gewohnte Nutellabrot voellig ersetzt. Viel eher meinte ich eine seltsame Entdeckung auf dem Montagsmarkt in Ban Kruat... Ungeziefer, gegrillt und mit oeliger Sosse bespritzt. Grasshuepfer und Schmetterlingslarven. Ich weiss nicht was mich fuer eine Abenteuerlust getrieben hat, aber ich hab doch tatsaechlich gefragt, ob wir das kaufen koennen. Und es stellte sich heraus, dass Semnjang das Zeug liebt. Damit war dann dem Greuel Tuer und Tor geoffnet, am Abend hatte ich das Ungeziefer auf dem Teller und am naechsten Tag gab es das naechste: Riesen-Ameisen, lebende.
Die hab ich allerdings nicht mehr probiert. Das war mir dann zu merkwuerdig, wenn das dann halbtot auf meiner Zunge tanzt. Heuschrecken und Larven hab ich allerdings gegessen. Was aber auch enttauschend war und nicht zu empfehlen. Larven sind einfach nur mehlig und die Heuschrecken sind knusprig und schmecken wie Schweinefleisch, was erstmal toll ist - aber dann hat man die Fuehler im Mund und es kommt eigentlich gar keinem Schmecken mehr gleich, sondern bloss mehr einer Fliege die sich zwischen deinen Zaehnen verfangen hat.



Der Eindruck, den ich hier in der ersten Woche gewonnen habe, ist mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit ein falscher.
Denn mir kommt es hier vor wie in einem zwar ziemlich klimatisch stark veraenderten aber doch zivilisiertem, zweiten Unterschleissheim. Es gibt zwar nur eine Strasse und die wenigsten Hauser sind aus Stein, doch die Gaerten sind huebsch, die Wasserbueffel haben genug Gras und alles ist reinlich. Die Menschen gruessen und alles wirkt freundlich.
Ich bin noch unentschlossen, wie ich manche Erlebnisse in dieses idyllische Bild einordnen sollte.

- Das erste merkwuerdige Gefuehl beschlich mich, als wir zufaellig bei Bekannten von Semnjang zu Abendessen waren. Die Kinder spielten Computer und die Eltern sassen im Garten und grillten.. (vielleicht geht euch jetzt der Vergleich mit USH auf), es wurde gefuttert, gelacht und getrunken. Ich hatte auch schon so meine paar Bierchen und meine Gegenueber, allesamt Lehrer, hatten reichlich vom Thai-Whiskey mit Soda. Ich unterhielt mich mit dem Sohn des Hausherrn auf Englisch, weil ich bei jeder Gelegenheit als Nachhilfe angeboten werde. Der Hausherr selbst war aber der lustigste von allen und fuehlte sich mir sehr verpflichtet. also hat er seinen magren Wortschatz ausgeschoepft und mit mir konversation betrieben, soweit das ging mit seinem Pegel. Nun es kam dann der Moment, wo er mir - nachdem er seinen Lebensweg vom Tempeljungen zum Soldaten erzaehlt hatte - wo er mir anbot schiesen zu ueben. Nun ich weiss ja schon, dass man hier sehr Militaerbegeistert ist und vrsuche einfach vom Thema abzulenken, weil ich im Stillen eigentlich versuche den Sohn von Nittaya von seinen Ueberlegungen zur Armee zu gehen abzubringen. Aber der Hausherr ist hartnaeckig und dann sagt er mir, ich solle ihm Bescheid geben wenn ich fertig bin. Ich hab dann unglaubig wannee? gefragt, also heute? Und ehe ich noch gucken konnte, hoer ich es klacken und hab seine entsicherte Pistole unter den Nasenfluegeln. Und zwar nicht so rum, wie sich ein vorsichtiger Betrachter gerne seine erste Begegnung mit einer Pistole vorstellt, sondern mit dem Loch zu mir.
Die angetrunkenen Freunde meines neuen angetrunkenen Freunds beeilten sich dem guten Mann das Ding aus der Hand zu nehmen. Herrschaftszeiten! Da ist mir das Herz aber mal in die Hose gerutscht. Er hat den ganzen Trubel gar nicht verstanden und man verbruederte sich alsbald mit einer neuen Runde Thai-Whiskey.

- Als ich wieder in die Schule ging, fiel mir auf, dass fast alle Schueler Rucksaecke von WorldVision haben und ebendiese Organisation hat dann auch meine Stunde unterbrochen und die Schueler zu einer Besprechung zusammengerufen. Ich bin nicht hingegangen, aber Nittaya hat mir erklaert, dass diese Organisation sehr gut waere und viele Patenschaften in der Schule unterhaelt.
Nitaya selbst hat wohl nichts mit ihnen zu tun, sie organisiert fuer die Schule aber auch viel Unterstuetzung, die Bibliothek, die sie verwaltet, hat sie mit Geld aus Bangkok und den USA gebaut. Im Hof stehen zwei Wasseraufbereitungs-Anlagen, die Regenwasser zu Trinkwasser machen. Ueber Bekannte in den USA hat Nittaya mehrere Schulpatenschaften finanziert.

- Viele Schueler verschwinden fuer mehrere Monate aus den Klassen, weil sie mit ihren Eltern arbeiten gehen, das heisst oft auch in andere Orte wandern. Wenn die Eltern die Kinder zurueckbringern sagen sie, dass sie woanders zur schule gegangen sind. In wahrheit haben sie die Kinder aber bloss bei der anderen Schule angemeldet, hingegangen sind sich nicht.

- In meiner Klasse sitzt ein Maedchen mit Down-Syndrom. Sie kann dem Unterricht nicht folgen, auch nicht lesen und nicht schreiben. Das liegt allerdings nicht daran, dass ihr die Kapazitaeten dafuer voellig fehlten, sondern, daran, dass die Lernumgebung fuer sie unertraeglich ist. Die eltern konnen sie nicht auf eine Schule fuer Behinderte schicken, wo sie ihren Faehigkeiten enstprechend lernen kann, weil das zu teuer, bzw die Entfernung zu gross ist. so sitzt das Maedchen jeden Tag in der Klasse und guckt Bilderbuecher. Als ich sie das erste Mal gesehen hab, hat sie ihre Mutter zu spaet zur Schule gebracht und sie hat Rotz und Wasser geheult. Waehrend zuerst Verunsicherung und vielleicht Mitleid in der Klasse umherging, hat sich bald ein Lustigmachen breit gemacht und als sie dann endlich im Klassenzimmer war, verkruemelte sie sich in die hinterste Ecke. Nitaya erzaehlt mir, dass das Maedchen oft einschlaeft und irritiert ueber den schulhof lauft, dann holt man sie und laesst sie in der Bibliothek schlafen. nittya meint, dass viele schlimme Dinge an andern Schulen passiert waeren, Vergewaltigungen und Entfuehrungen, deswegen will sie sie beschuetzen.

- Als wir gestern von Freunden nach Hause gefahren sind, steht in der Dunkelheit ein Maedchen an eine Strassenlaterne gekauert. Als wir vorbeifahren sieht Semnjang aus dem Fenster und haelt den Wagen an. Nittaya spricht auf Thai mit ihrem Mann und sagt auf Englisch: Waiting for men. Es hoert sich aber mehr nach einer Frage an und irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen. Semnjang faehrt jedenfalls weiter und blickt sich noch mehrmals um, als ich hinter sehe kann ich noch eine Person sehen, allerdings stehen bloss die Beine im Licht.
Jetzt fragt ihr bestimmt, wieso ich nicht nittaya frag, was das war - das problem ist bloss, dass ich genau weiss, dass solche Fragen viel laecheln und keine Antwort bedeuten. Vielleicht wenn mal wieder eine gute Gelegenheit ist, aber momentan zerre ich noch am missglueckten Konigsgespraech. (Ich hab gewusst, dass das mein Fettnaepfchen wird)


Das sind einfach Dinge ueber die ich nachdenken muss. Es ist vielleicht doch ein wenig anders, als alles scheint. Denn natuerlich ist das hier ein auesserst angenehmer Homestay, aber es ist eben auch ein Ort in dem World Vision ein eigenes Buero hat, wo Schueler Patenschaften brauchen und wo ich mit europaeischen Massstaeben vielleicht falsch liege.

Ich will ueberhaupt keien Notsituation heraufbeschwoeren - weil wo ich mir das grad durchlese kommt mir das so vor. Ich habe nicht das Gefuehl, dass es den Leuten hier besonders schlecht geht. Da hungert man nicht und da ist vor allem Aktivitaet von der lokalen Bevoelkerung zu spueren. Wie gesagt, die Gaerten sind huebsch und die Wasserbueffel haben genug Gras. Aber nachdenken muss ich und weiter gucken.

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Montag, Mai 14, 2007

Laerm und enge Tunnels

Entschuldigung um die kurze Unterbrechung -die Internetmaschine hat mein Geld zuschnell gefressen!

So zuruck in HCM-city machte ich am Sonntag mit meinem Vater und einem Kollegen noch einen Ausflug, bevor es dann fuer uns beide an Flughafen ging.

Unsere erste Station war die Baustelle, weswegen mein Vater ueberhaupt in Vietnam Geschaftlich unterwegs ist. Eine riessige Brauerei mit allem drum und dran ist in der Endphase des Baus, die Erweiterung ist auch schon in Planung!
Mitte Juli soll in Betriebnamhe sein, was ja ohne Probleme moeglich sein sollte, wenn die Vietnamnesen jeden Sonntag so fleissig arbeiten.
Doch wer das ganze Bier trinken soll, denn den Asiaten fehlt eindeutig das Alkoholabbauenzym.
Auf Unterstuetzung der vielen Bayern,der Deutschen Firma koennen sie ja auf jeden Fall mal zaehlen.

Weiter gings dann zum Gottesdienst der besonderen Art. -die Cao Dai -Sekte.
In dieser selbstzusammengesbastelten Religion findet man Teile aus allen Weltreligionen.
Der Gottesdienst allerdings ist weniger spektakulaer.
Frauen und Maenner strikt getrennt sitzen ganz weiss gekleidet im Schneidersitz und singen (es ist eher ein murmeln) zu den Bratschen der Musikanten.
Beim Gong, der in regelmaessigen Abstaenden ertoent werden die Haende entweder erhoben oder mit dem Kopf Richtung Boden bewegt.
Genauere Hinhalte dieser Religion weiss ich jetzt leider nicht, lassen sich aber mit Sicherheit bei Wikipedia nachschauen bei Interesse.

Unsere letzte Station waren dann noch die Chu chi Tunnels.
Ein Unterirdisches Tunnelsystem, das mit Kueche, Schlafsaalen und Krankenzimmern eine ganze Stadt bildet.
Dies nutzten die Vietnamnesen um sich vor den Amis zu verstecken.
Neben gefahrlichen Fallen, bei denen man in angespitzte Bambusstangen fallt, bauten sie die Tunnel nur fuer Asiatischengebrauch.
Denn die Tunnel sind so eng, das sie fur Touristen extra erweitert wurden. Doch auch jetzt bleibt man mit Rucksack oder einem Bierbauch noch stecken.
Ein Wahnsinn, was Menschen in der Not erfinden und aushalten!

Morgen ist dann mein 7 monatiger Ausflug in die weite Welt vorbei.Es geht ab nach Hause!
Um 19.10 hat mich das gute alte Deutschland wieder.

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Hat jemand Ohrenstoepsel fuer mich?
Denn durch Taxisparmassnahmen bin ich ein Hostelzimmer zwischen 2 Technobars untergekommen inmitten der Partystrasse Kao San in Bangkok.Bis nachts um 2 wurde gedanced und um acht Uhr morgens haemmerte es dann auf der Baustelle im Hinterhof!
Also ein Tip: Folge neimals zwei Partywuetigen Girlies wenn es um eine Unterkunft in bangkok geht- denn du landest Zwanglaufig auf der Backpacker- und Partystrasse Kao San.
Wo sie mit extra starken Cocktails werben und Schilder haben das sie keine Id card kontrollieren!
Freienlauf fuer alles Partymacher also!!!

Da ging es in Vietnam bis auf das taegliche VErkehrschaos schon ruhiger zu!
Da ist Schicht im Schacht um 11 !
Morgens gehts dann fruh raus, weswegen mittags dann ein Schlafchen entweder aufm Motorrad (es gibt wirklich alle Stellungen) oder in der Haengematte zwischen Fisch und Tomaten gehalten wird!

Voellige Entspannung genoss ich bei meinem 2 stundigen Friseurbesuch
Nach einem kurzen Preisvergleich suchte ich mir dann den Friseur aus, wo die Damen noch am meisten Stoff anhatten!
Frauen gehen im durchschnitt bestimmt 2 stunden zum Friseur- fuer mich war es das erstemal.
Ohne Verstandigungsprobleme war klar das ich "waschen und schneiden" aus dem Friseurmenu" auswahlte.
Im Liegen wurde dann mein Kopf gewaschen und massiert inkl. einer gesichtsmassage.
Grad das ich nicht geschnarcht habe vor Entspannung!

Zurueck auf dem Friseurstuhl werden einem dann noch Schulter und Reucken massiert bevor es ans schneiden geht!
Schnip schnap und fertig war meine stylische Frisur.
Schade das ich nicht noch mehr Haare aufm Kopf habe- fuer den Preis koennte es zur Gewohnheit werden!

Mehr Verstaendigungsprobleme gab es da schon beim Nudelsuppe essen an einem Strassenstand.Da die Auswahl nicht gross ist ist es einfach etwas auf Tisch zubekommenEtwas ueberforgert sah ich dann wohl bei denn vielen Krautern, sossen und chilis auf den ganzen extra Tellerchen aus!
Die nette vietnamnesien sah mich also unfahig - so hatte ich einen teller krauter und sojasosse in meiner Suppe! nur kurz vor dem chiliteller koennte ich ihren Tatendrang stoppen!
Die suppe war lecker!

Die weiteren 2 Tage verprachte ich dann mit einem Ausflug ins Mekong Delta.
Neben Bootsfahrten aufm MekonRiver besuchten wir verschiedenste Kleinfabriken z.B. eine Reisenudelfabrik oder eine Fabrik die Kokusnussbonbons herstellt.
Schlangewein gab es auch auf unsere ERkundungtour.
Am 2 Tag stand dann noch der Floating market auf Programm wo sie mit sowohl grossen als auch kleine Booten rum fahrem und Handel betreiben.
Was sie im Angebot haben hangt an jedem Boot an einer Bambusstange. So findet man schnel wo man hinpaddeln muss!

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Samstag, Mai 12, 2007

Glaube ist schwierig geworden

Es ist selten, dass jemand ein wahres Wort an uns richtet. Die Journalisten sind darueberhinaus diejenigen von denen man ein solches am wenigsten erwarten kann. Es macht mich bisweilen zornig, wenn dann eines Menschen ueberlegtesten Worte erneut zerteilt, verpackt und mit entsprechender Aufschrift in die jeweiligen Lager der oeffentlichen Meinung geschickt werden.

Papst Benedikt ist derzeit in Brasilien und was uns die Presse liefert sind Zusammenfassungen, die mehr Wert auf politische Dauerbrenner, wie Kondomverbot und Abtreibung, legen als auf das eigentliche Wort des Pontifex.

Dieser jedoch nimmt seine Aufgabe sehr ernst, die zu deutsch bedeutet: Brueckenbauer. Es ist wichtig, dass wir Bruecken zu den Menschen bauen, die in der Not gefangen sind und es ist wichtig, dass wir Bruecken bauen, die ueber das Leid hinwegfuehren. Darin ist man sich auch einig, kritisieren mag man den Papst dennoch gerne.

Doch Kritik ist die Ersparnis des Nachdenkens, die Ersparnis des Zuhoerens, die Ersparnis des Umdenkens und leider zuoft die Ersparnis des Heils. Wenn ich dem Anderen die Schuld gebe, dann muss ich mich nicht aendern.

Ich will euch einladen zuzuhoeren und kommentiere einige Zitate Benedikts aus einem Interview nach seiner Wahl zum Nachfolger Petri.

"Man muss ja erst wissen, was wir überhaupt wollen, nicht wahr. Und das Christentum, der Katholizismus ist nicht eine Ansammlung von Verboten, sondern eine positive Option. Und die wieder sehen ist ganz wichtig, weil die fast ganz aus dem Blickfeld verschwunden ist. Man hat so viel gehört, was man nicht darf, dass man jetzt hingegen sagen muss: Wir haben aber eine positive Idee, dass Mann und Frau zueinander geschaffen sind, dass sozusagen es die Skala Sexualität, Eros, Agape, die Dimensionen der Liebe gibt und dass auf die Weise dann zunächst Ehe als beglücktes Ineinander von Mann und Frau und dann als Familie wächst."

Christen verurteilen niemanden, der vor der Ehe Sex hat - das ist doch Bloedsinn. In den Worten des Papstes kann man das auch nicht lesen. Das inflationaer gebrauchte Wort der Einladung ist das einzig richtige: Wir laden jeden ein selbst zu lernen (und dazu mag auch die eigene Erfahrung zaehlen), was Gerechtigkeit bedeutet. Und es gibt eine essentielle Frage, die im Zusammenhang der Ehe gestellt werden muss: Braucht ein Kind eine Familie? Wenn ja, dann muessen sich doch Mutter und Vater ewig binden - oder wer lebt laenger? Und wann muessen sie das tun? Sobald sie doch ein Kind bekommen - und wann geschieht das? Na, trotz Verhuetung und allem moeglichen, besteht diese Moeglichkeit im hoechsten Mass beim Sex.

Ich will niemandem erzaehlen, was er zu tun hat und was nicht - ich weiss auch nicht, was der Papst selbst genau denkt, vielleicht ist er in diesen Dingen sogar ein bisschen weltfremd. Doch, was die Botschaft des Papstes sicherlich beeinhaltet ist sehr klug: Wenn du Sex mit jemanden hast, sei im Herzen bereit dein Leben mit dieser Person zu teilen. Denn Technik (sprich Kondome und Abtreibungen) koennen dich nicht von der Verantwortung befreien, die dein Leben mit sich bringt: Nach der Empfaengnis bist du Vater oder Mutter, egal wie deine Plaene aussahen und nun erinnere dich an deine Eltern: Was ist ihnen mehr wert, ihr Ego oder das Kind?

Und wenn ich provokant sein darf: Hat die Absenz von Regeln nicht auch dazu gefuehrt, dass wir, als wir geschlechtsreif wurden, aeusserst wahllos und unreif mit diesem Geschlecht umgegangen sind?

Und zu was fuehrt die Absenz von Regeln ausserdem? Zu einem gesteigerten Flugverkehr Richtung Pattaya, Thailand. Aber das nur am Rande. Aber es soll deutlich sein, dass es nicht nur die jungen betrifft - diese aber im hoechsten Masse, denn wie wir die Welt gestalten, so wird sie sein. Und nicht anders.

Im Interview wird dem Papst folgende Frage gestellt:
"Heiliger Vater, Weltweit erhoffen sich Gläubige Antworten auf die global drängenden Probleme von der katholischen Kirche. Stichwort hier AIDS und Überbevölkerung: Warum stellt die katholische Kirche die Moral so heraus und über die Lösungsansätze für dieses Schicksalsproblem der Menschen, beispielsweise im afrikanischen Kontinent.

Benedikt XVI.:Ja nun, das ist die Frage: Stellen wir wirklich die Moral so heraus? Ich würde sagen – so hat es sich mir auch im Gespräch mit den afrikanischen Bischöfen immer mehr kristallisiert: Das grundlegende Stichwort, wenn wir in diesen Sachen vorankommen wollen, heißt Erziehung, Edukation, Bildung. Fortschritt kann nur Fortschritt sein, wenn er dem Menschen dient und wenn der Mensch selber wächst: wenn in ihm nicht nur das technische Können wächst, sondern auch seine moralische Potenz. Und ich denke, das eigentliche Problem unserer historischen Situation ist das Ungleichgewicht zwischen dem ungeheuren rapiden Anwachsen dessen, was wir technisch können, und unserm moralischen Vermögen, das nicht mitgewachsen ist. Und deswegen ist die Bildung des Menschen das eigentliche Rezept, der Schlüssel von allem, und das ist auch unser Weg. Und zwar hat diese Bildung, kurz gesagt, zwei Dimensionen: Zunächst einmal müssen wir natürlich etwas lernen: Wissen, Können erwerben, Know-How, wie man so schön sagt. Und dafür hat Europa, Amerika, in den letzten Jahrzehnten viel getan, und das ist etwas Wichtiges. Aber wenn man nur Know-How weitergibt, nur beibringt, wie man Maschinen macht und mit ihnen umgeht, und wie man Verhütungsmittel anwendet, dann braucht man sich nicht zu wundern, dass am Schluss Krieg herauskommt und AIDS-Epidemien. Sondern wir brauchen zwei Dimensionen, es muss die Bildung des Herzens, wenn ich’s so sagen darf, mit dazukommen, durch die der Mensch Maßstäbe gewinnt und dann auch seine Technik richtig gebrauchen lernt. Und das ist es, was wir zu tun versuchen."

Wer aufmerksam liest, wird mit Sicherheit an der Stelle stocken, wo Benedikt sagt, dass mit der Weitergabe von Verhuetungsmitteln Krieg gefoerdert wird. Und damit hat derjenige auch schon die zentrale Aussage seiner Antwort entdeckt. Der Krieg entsteht dort, wo die armen Ungerechtigkeit gegenueber den Reichen verspueren. Wie versuchen die Armen in Afrika leider oft ihre Armut zu besiegen? Durch Prostitution und eine grosse Anzahl von Kindern. Ich weiss nicht, in wie fern hier die Verteilung von Kondomen hilft. Ich will solche Anstrengungen auch nicht verurteilen, doch sie koennen nicht ausreichend sein. Verhuetung in der Prostitution wird meist vom Freier abgelehnt und in der Familie ist sie ueberhaupt nicht erwuenscht. Ausserdem welchen Eindruck hinterlassen solche Kampangen beim armen Volk? Ich denke es ist nicht weithergebracht, dass der ein oder andere denkt: Jetzt wollen sie mir auch mein einziges Glueck meine Kinder nehmen. Der Papst spricht von Bildung und ja, das ist der einzige Weg. Denn erst wenn der Mensch gebildet ist, kann er entscheiden, ob er gar keinen Geschlechtsverkehr mit bestimmten Leuten haben will, oder ob er ein Kondom nimmt.

Die grosse Frage, die wir uns immer wieder stellen, gerade waehrend wir jung sind, ist: Was kann ich schon tun, in dieser elenden Welt? Der Papst spricht nach dem Weltjugendtag immer wieder speziell westliche Jugendliche an:

"Ich freu’ mich, dass es junge Menschen gibt, die beieinander sein wollen, die im Glauben beieinander sein wollen, und die eben etwas Gutes tun wollen. Denn die Bereitschaft zum Guten ist in der Jugend sehr stark. Die vielen Volontariate…! Die Suche, in den Nöten dieser Welt selbst auch etwas auszurichten, ist etwas Großes. Darin zu ermutigen, wäre ein erster Impuls: Macht weiter! Sucht nach Gelegenheiten, Gutes zu tun! Die Welt braucht solchen Willen, braucht solchen Einsatz. Und dann würde ich sagen, ein spezielles Wort wäre vielleicht: Der Mut zu endgültigen Entscheidungen!"

Die endgueltigen Entscheidungen betreffen ebe,n sich fuer einen anderen Menschen zu entscheiden, eben auch dafuer ein Kind zu bekommen, selbst wenn es der Beruf scheinbar nicht zu laesst. Sie betreffen auch sich der Hilfe fuer andere Menschen hinzugeben, sei es beruflich oder sei es in der Familie. Es ist vielleicht das schwierigste auf der Welt sich selbst aufzugeben, doch nur wenn wir dies im Namen der Anderen tun, dann koennen wir frei sein und sind unerschuetterlich in der Lebensfreude.

"Kann ich jetzt schon über das ganze Leben mit seinen unabsehbaren künftigen Ereignissen verfügen? Binde ich da nicht meine Freiheit selber und nehme etwas von meiner Beweglichkeit weg? Den Mut zu wecken, endgültige Entscheidungen zu wagen, die in Wirklichkeit erst Wachstum und Vorwärtsbewegung, das Große im Leben ermöglichen, die nicht die Freiheit zerstören, sondern ihr erst die richtige Richtung im Raum geben: das zu riskieren – diesen Sprung sozusagen ins Endgültige – und damit das Leben erst richtig ganz anzunehmen, das würde ich schon gern weitergeben."

Wir sind sehr vernuenftige Menschen in Mitteleuropa. Niemand ist so vernuenftig wie wir; auf der ganzen Welt nicht. Wir sind so vernuenftig, dass wir etwas voellig Unvernuenftiges getan haben: Wir haben begonnen zu glauben die Welt in der Hand zu haben. Aber das haben wir nicht und aus meinem tiefsten Herzen sage ich, dass Gott uns die Vernunft gab, ihn zu suchen - sie nutzt nicht ihn zu ersetzen.

"Glaube ist schwierig geworden, weil die Welt, die wir antreffen, ganz von uns selber gemacht ist und sozusagen Gott in ihr nicht mehr direkt vorkommt. Ihr trinkt nicht aus der Quelle, sondern aus dem, was uns schon abgefüllt entgegen kommt. Die Menschen haben die Welt sich selber rekonstruiert, und ihn dahinter noch zu finden, ist schwierig geworden."

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Montag, Mai 07, 2007

Aus, Vorbei, Weltmeister!

Jetzt isses vorbei. Es ist wie das Rot der Ruecklichter - und Saskia sitzt drin und ich draussen. Ja so ist das, wie draussen sein und reingucken. Aber nicht im Winter bei Schnee - so schlimm auch wieder nicht.

Aber unfassbar, dennoch. Ploetzlich sind 4 Monate vorbei und niemand ist darauf vorbereitet. Man hat ja taeglich den Abschied geprobt und natuerlich war es nie ein Problem. Aber dann muss man goodbye zu Jan sagen und das ist dann schon herzschmerzend und am naechsten Morgen ist man dann nur noch alleine.

Doch was sagt man zum Schluss? Ich denke man kann schwer etwas sagen. Es ist das Gefuehl, dass uns seit unserem Abflug traegt. Es hat ueberhaupt nix mit Freiheit, Unabhaengigkeit oder Problemloesungen zu tun. Viel mehr mit einer Problemvermehrung. Weil auf einmal alles zum Problem wird - z.B. aufs Klo zu gehen.
Doch der grosse Unterschied und das Besondere und das Empfehlenswerte am Reisen ist die Bewegung. Endlich ist dieses Trantuetengefuehl weg, dass einem zuhause immer an der Backe klebt. Dieses sich nciht aufraffen koennen, dieses Zeit vertroedeln, dieses ich habe nichts mit meiner Zeit angefangen.
Wir haben so unheimlich viel angefangen, erlebt und gemacht. Wir sind auf Elefanten geritten, haben unzaehlige Sonnenuntergaenge gesehen, haben bei zig verschiedenen Menschen zuhause geschlafen, waren an einem halben Dutzend verschiedener Meere, haben das unterschiedlichste Geld in den Fingern gehabt, haben auf dem Boden gesessen beim Essen, haben uns die Zunge an Chili verbrannt, sind auf der falschen Seite Auto gefahren, haben einen Scooter gegen den Baum gesetzt, haben im Dschungel geschlafen, haben Menschen vertraut und wurden belohnt, haben Stunden lang nach Tempeln gesucht und keine gefunden, wir sind mit dem Flugzeug, Booten, Zuegen, TukTuks, Fahrraedern, Mopeds und allen erdenklichen Transportmitteln gefahren, wir sind durch dunkle Hoehlen geklettert, wir haben uns beim Feilschen ueber den Tisch ziehen lassen, wir haben Badeurlaub gemacht, sind ueber Vulkane gelaufen und haben geschenke fuer neue Freunde gekauft - wir haben beinahe die Welt umrundet und das Beste: wir haben ueberlebt.

Danke an alle, die unsere Berichte mit Aufmerksamkeit verfolgen, wir geben unser Bestes :)
Vielleicht hat es ja den ein oder anderen inspiriert. Es ist nicht so schwer, wie es aussieht.
Jetzt koennen wir es ja verraten, so eine Weltreise kostet ...

Pro Nase haben wir in 4 Monaten zum Leben, Spass haben und knausrig sein 2952,50 Euro gebraucht.
Das beeinhaltet einen Helikopterflug auf den Fox Glacier, einen Flug von KL nach BKK und 1360 Euro fuer Moerder-Wahnsinnstrips durch die Weltgeschichte. Wer laenger an einem Ort als 2 Tage bleibt und nicht rast wie wir, kommt an weniger Orte, spart aber Geld.

Meine Lieblingszahl aus der Abschlussrechnung ist uebrigens folgende: In 111 Tagen Weltreise haben wir pro Kopf und pro Tag 2,15 Euro fuer Unterkunft gebraucht. - Wenn das mal keine Empfehlung fuer Hospitalityclub.org ist?

Wenn man nun 1900 Euro fuer den Flug dazurechnet, dann kann jeder, der 5000 Euro ueber hat, diesen Blog nachleben. Ich schreib das so genau, weil ich weiss, dass einige Leser mit dem Gedanken spielen sich auf den Weg zu machen. Ich hoffe diese Zahlen sind ermutigend. Fuer uns sind sie jedenfalls viel niedriger, als gedacht.


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Ich bin tatsaechlich in den Nordosten Sai Tho paed (auf Thai: สายโท8) gefahren und lebe jetzt bei Nittayas Familie. Nittaya ist Lehrerin an der staatlichen Schule hier und hat vor Jahren ein Projekt gestartet Freiwillige in diese abgelegene Gegend zu bringen, wo normalerweise bloss Maedchen Englisch lernen, um dann in den grossen Touristenorten auf Maennerfang zu gehen.

Abgelegen, was heisst das? So genau weiss ich selber noch nicht, wo ich eigentlich bin. Ich wuerde sagen: Der Busfahrer hats gefunden. Irgendwo in der Naehe von Cambodia (da kann man zu Fuss hinlaufen und im Wald gibt es einen Schmugglermarkt, mit Billigzeugs ohne Steuer)
Laos ist aber auch nicht weit weg und das Meer angeblich auch auf einem Tagesausflug zu erreichen. Na ja, Nittya wird mir das schon noch zeigen auf der Karte.

Sie hat uebrigens noch drei Sohne: Nat, Nob und Noung - alle drei sind schwer Fussballbegeistert (Zitat Nob: Kahn ist 36 Jahre, traegt Adidas Cobra Schuhe und spielt bei Bayern Muenchen) Nob spielt ausserdem leidenschaftlich Gitarre und zwar ausschliesslich Heavy Metal. Man kann von Glueck reden, dass er bloss eine akkustische hat. Aber er bringt mir ein bisschen was bei - wobei es in der Thai Art liegt dabei staendig zu wiederholen, dass er derjenige waere, der gerade lernt. Na wenigstens sprechen alle gut und ... sagen wir nicht fliessend, aber zumindest waessrig, englisch.

Das Haus ist uebrigens klasse und es gibt Haengematten und reichlich Platz zum Fletzen. Gemaess dieser Devise hab ich heut auch nicht wirklich etwas getan. Schule faengt erst naechsten Montag an und am 10. kommt ein zweiter Freiwilliger. Spannenderweise auch aus Deutschland. Er ist aber schon 31. Ich denke das ist gut, noch jemanden da zu haben.


Ihr habt bald auch wieder jemanden da - umarmt mir die Saskia lieb von mir, aber nicht zu fest. Ich vermiss dich. Bis die Tage.

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Poesie Auffrischung

Inzwischen hat mein kleines Moleskine Notizbuechlein so einige Gedichte in sich hineingefressen:

a foreigner

I am a pictureless frame
hanging loose, twindling around
I am staring at you with empty eyes
you look through me and don't understand
so you keep in mind what you already know

I am a picture without a frame
sailing through the autumn air.
You were looking for me and
you press me in a book.
I leave a scattered impression on a
yellowed page.

We are all pieces of a guess.
forced to know and to forget,
to temptation, heart and will.
What to think is not our choice.
What to believe is hard to find.
How to act is always wrong.
But the beauty of a picture
in a frame is easy to admire.

--

Vogeldilemma.

Du bist ein Vogel, der im Kaefig sitzt.
Auf einer Schaukel, die nicht schwingt.
Du weisst, der Spiegel taeuscht,
du bist allein.
In der Nacht schreibst du stille Lieder in den Raum
Aus deinen Federn fliesst die Farbe und dein Kleid wird grau.

Als eines Tages das Tor offenstand, flog der Andere hinaus.
Es war genug Zeit doch du hast dich nicht getraut.
Das Tor ist wieder zu geschlossen
und kein Vogel zu dir zurueck gekommen.

--

Es war Winter als du gingst
Dein koffer war Veilchenblau
Du hast gelacht und Schnee-
floeckchen schmolzen
auf deinen Haaren.

Du schriebst, dass ihr ein Telefon
gekauft habt, in einer Woche sollte
alles angeschlossen sein.
Gekriegt habt ihr es wohl nie.

Dein Kuschelhase bewacht dein
Kinderzimmer immer noch; es
hat sich nichts veraendert. Ich
hab bloss mal durchgewischt.
Aus dem Fotolabor sind Abzuege
gekommen. Sie liegen auf dem Tisch.

Darunter ein Foto aus Sardinien, wo
Papa dir ein Kleid gekauft hat. Du hast es
nicht moegen, ich finde es steht dir gut.

Ich habe Papas Platten durchgehoert,
nur weil sie solang niemand mehr ge-
spielt hat. Ich habe aufgedreht, weil
ich durchs Haus gewandert bin.

In der Kueche haengt deine Karte aus
Australien - ich bin leider nie soweit
gereist. Im Flur hab ich deine Oel-
Bilder aufgehaengt.

Es ist verrueckt, ich kann in keinem
Zimmer bleiben, es erinnert mich an
frueher. Jetzt sitze ich auf dem Speicher.
Aber das ist in Ordnung. Ich hab die Musik
ja aufgedreht. Alles ok. Mama.

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Motorbikealarm

Jetzt haben sich unsere Wege getrennt.Thomas machte sich auf, ueberraschendeer Weise in den osten und nicht in den Norden, um sein Koennen im Lehrerdasein unter Beweis zustellen!

Fuer mich heisst es jetzt
Willkommen im Land der Strohhuete und Motorbikes-Vietnam!

Am Flugahfen angekommen und erstmal vom Taxifahrer verarschen lassen (diesmal sogar vom Metertaxi), bin ich im Chancery Hotel angekommen!Gell, da macht ihr Augen.Die Tochter eines Geschaftsreisenden muss man sein, dann wird man namlich in Vietnam in einem 3 sterne Hotel eingecheckt!
So verbrachte ich einen gemutluchen Abend im Hotelzimmer vorm Fernseher!

Heute wusel ich mich durch das Verkehrschaos(schlimmer als in jeder anderen Asiatischen stadt) auf Vietnamsstrassen um auf Sightseeingtour zugehen.
Tip: ueberquere eine Strasse immer beim Zebrastreifen oder an einer Ampel und vergesse niemlas wirklich niemals den Abbiegeverkehr!! Bevor du dann unsicher die Strasse ueberquerst schicke noch ein Stossgebet in den Himmel!

Noch hat mir obiger Tip geholfen und ich werde meine sightseeingtour jetzt fortsetzen!

Bald mehr aus Vietnam

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