Vom Big Apple in die Khao San Road - Zimt und Pflaume umrunden die Welt. Stationen sind Kenia, New York, L.A., Neuseeland, Australien, Indonesien, Singapur, Malaysia, Thailand und Vietnam.

Sonntag, Februar 25, 2007

Herbert die Drecksau


Die Statistik sagt folgendes: 20 Tage Neuseeland, 4 Naechte auf Campingplaetzen (Luxus), 1 im Hostel, 15 im Auto, vier mal geduscht und unzaehlige Packungen Pasta mit Sauce vertilgt. Drei geschichtstraechtige Sandfly-Massaker veruebt, 2 Lagerfeuer am Strand, geschaetzte Millionen Meilen ueberwaeltigende Aussicht, 4000 Kilometer auf dem Tacho und die Suedinsel bis Queenstown bereist.




Jetzt stehen wir wieder in Picton, dem verschlafenen Nest, wo die Faehre aus Wellington ankommt und (hoffentlich) auch abfaehrt. Der mickrige Hafen sieht eigentlich nicht danach aus... Es bleibt uns die Ehre, unseren treuen Weggefaehrten Schnuffl (oder wie Thomas sagt: Herbert, die Drecksau) vorzustellen. Dazu ein paar Bildchen.




Was auch noch zu berichten aussteht, ist unser atemberaubender (wie oft kommt dieses Wort in unserem Blog vor?) unvergleichlicher, scheiss-drauf-die-Kreditkarte-zahlt-alles - man hoere und staune - Helikopterflug, samt Schneelandung auf dem Fox Glacier. So und jetzt kommt ihr.


Im Ernst: Es blieb uns nichts anderes uebrig, das Wetter war so mies und die Wolken hingen tief - um den Gletscher ueberhaupt sehen zu koennen mussten wir rauffliegen! Haben wir gemacht - in einer kleinen Reisschuessel, wie wir sie nur in Malaysia erwartet haetten, die mehr nach oben gewackelt ist, als geflogen. Aber wir haben es (ohne Magenbeschwerden) ueberstanden und als dann Mt Cook aus dem Nebel aufgetaucht ist, wie aus dem Nichts, ist uns die Kinnlade einfach nur noch auf den Boden gefallen, weswegen wir dann auch auf dem Fox Glacier gelandet sind...



Zwischenzeitlich hatten wir dann auch ein bisschen Gesellschaft neben ekligen Sandflies. Isa und Kathl aus Wuerzburg, bzw. Muenchen (sie haben teilweise keine Wohnung und wissen nicht, wo sie hin wollen). Die beiden haben wir zuerst Hokitika (wo wir uns schon ein Hauschen kaufen wollten, weil so guenstig) vor der 24h Toilette getroffen, dann verloren und unterwegs dann doch wieder beim Pinkeln aufgespuert (die haben aber auch ein Glueck) - so haben wir dann mehrere Naechte und einige Flaschen Wein zusammen rumgebracht, bis uns ruppige Sicherheitsbeamte auseinander rissen. Das war in Wanaka, wo wir niemandem empfehlen, vor der Info (Stadtmitte) zu campen.


Die beiden sind dann zu Milford Sound gefahren, wir haben uns das gespaart und sind seit dem auf dem Weg nach Norden, der uns an schoene Plaetze gebracht hat und wie gesagt, wir haben die Kunst des Feuermachens erlernt.


Vielleicht gibt es demnaechst mal wieder eine Dusche, druckt uns die Daumen!

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Freitag, Februar 16, 2007

Gott hat ein Auge auf uns

Nach der ausserst ruhigen Uberfahrt von Wellington ( winw unerwartet lebendige Stadt mit wundervollen Irish Pubs ohne Rauch, aber mit Live Musik) nach Picton, haben wir unseren weg durch den dichten Busch der Marlborough Sounds hin zu den stillen, leuchtend tuerkisen Buchten im Abel Tasman Nationalpark geschlagen - solang wie dieser Satz war mindestens auch unser Staunen. Im Lonley Planet steht, dass hier die Bilder aus den Reisefuehrern zum Leben erweckt werden. Stimmt.

Wir sind mit einem witzigen Wassertaxi ueber das offene Meer geschossen und - nachdem wir Seehunde gesehen haben - sind in Bark Bay gelandet. Von dort sind wir dann sieben Stunden " heim" gewandert. Auf dem Weg haben wir noch an Cleopatras Pool gehalten, ein Wasserfall, der eine natuerliche Rutschbahn hat. Ein moosbewachsener Felsen, ausgehoehlt vom Wasser, eigent sich prima zum runterstuerzen und blaue Flecken und Spass kriegen. Wir haben es nicht gemacht, weil das Wasser echt scheiss kalt war.Dafuer hatten wir unsere erste Begegnung mit Sandflies - Biester!

Kleiner als Moskitos, aber heissen richtig zu und es gibt davon - ohne uebertreibung - gefuehlte Milliarden. Wir haben jetzt aber ein Spray, das macht man auf die Haut und wenn die Viecher damit in Beruehrung kommen plumpsen sie tot herunter :)
Haben schon ganze Massaker angerichtet.

Was wir aber noch berichten muessen ist unsere goettliche Begegnung im Abel Tasman Park, als uns umstrahtl von einem Feuerring und belgeitet von grasslichen Gnomen oder Engeln?? (die wir spaeter uebrigens per Anhalter mitgenommen haben, sehr freundliche Wesen aus Austrial und Canada), als uns da in der einoede, Gott entgegentrat. Also eigentlich Claudia Gruber, die in der Drama-Klasse des COG im letzten Jahr den Gott gegeben hat. Beweisfotos - fuer die Unglauebigen - konnten wir leider auf Grund der immensen Lichteinstrahlung - nicht schiessen. Aber soviel koennen wir sagen: Es geht ihr gut.

Jetzt sind wir im verschlafenen Hokitika. Wo es echt wunder wunderschoen sit und gestern gabe es Sonnenuntergang ueberm Meer und heute morgen sonnenaufgang ueber den Bergen. So machen wir weiter. Bis dann!

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Samstag, Februar 10, 2007

Die Hoelle liegt im Gruenen, idyllisch am See

Wo das Paradies ist, ist die Hoelle nicht weit. Im Herzen Neuseelands liegt Rotorua und hier dampft und qualmt es in jeder Ecke. Brodelnde Schlammloecher und zischende Geysire tun ihr uebriges, damit es hier unertraeglich nach Schwefel stinkt. Und mitten in der Hoelle sitzen wir und brueten vor uns hin in diesem viel zu heissen Internetcafe.

Wir haben unsere Erkundungstour in Auckland begonnen. Dort musste erstmal ein Auto her, weswegen wir die zig Angebote durchgewuehlt haben, um dann am Ende doch nicht das Billigste zu nehmen, weil wir uns so schwer verliebt haben in diesen haesslich-weissen Nissan, der uns stolze 49 NZD am Tag kostet. Aber dafuer hat er ein auesserst bequemes Bett im Kofferraum und Campingkocher, sowie Geschirr und was man sonst noch braucht ist im Preis inbegriffen. Daher haben wir die eiserne Regel (keine weisse Unterwaesche und keine weissen Autos) gebrochen und den Schnuffl gemietet.

Er hat uns auch schon am zweiten Tag aus Auckland hinausgetragen und uns gutmuetig in den Linksverkehr eingefuehrt. Wobei man das in Anfuerhungszeichen setzen muss, zumindest "Verkehr".

Wir sind die weltberuehmte (wer kennt sie nicht) Road 309 entlang gefahren und haben die Coromandel Peninsula erkundet. Was wir alles gesehen haben, kann man nicht alles in den Blog schreiben, aber soviel sei gesagt: Wenn man in Neuseeland unterwegs ist, faehrt man nicht zu Naturwundern - ganz Neuseeland ist ein Naturwunder.

Am ersten Tag sind wir mit einem kleinen Zug durch den Urwald getuckert und haben die Aussicht ueber die Halbinsel genossen. Aber die groessten Attraktionen liegen direkt neben der Strasse, zum Beispiel die Waiau Falls, zehn Meter neben der Strasse liegt ein idyllischer Wasserfall unter dem man ohne Weiteres baden kann - und das Beste: Wir waren voellig allein dort (hallo hier ist hochsaison!)

Nun das ist aber auch wieder ein Vorteil den das Auto bringt ... na dieser Stelle zwei Schweigezeilen fuer Kiwi-Tour-Bucher


...
So genug Mitleid geheuchelt. Wir geniessen unsere Zeit hier und versuchen auf die Suedinsel zu kommen, wo wir dann die doch sehr immensen Kosten, die wir taeglich unterschaetzen, mit grandiosen Aussichten und tollen Erfahrungen ausbalancieren. DAs Bild von Saskia am Strand ist uebrigens am Hot Water Beach, wo man ein Loch buddelt, sich dann die Bratzen verbrennt, weil es hoellisch heiss hoch kommt - aber wenn Meerwasser in den Pool schwappt hat man eine angenehme Badewanne. Deswegen lacht sie auch so erquickt.

Achja und im Anschluss an diesen Sermens versuchen wir die USA Bilder hochzuladen (Eine Investition in eure Freude, das ist teuer hier)

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Sonntag, Februar 04, 2007

Die Stadt der Blumenkinder

San Francisco ist ohne Frage eine Stadt mit Flair. Ob den jeder gleich erlebt wissen wir nicht, aber wir haben unsere ganz eigenen Erfahrungen gemacht. Weil wir erstmal keine Hippies gefunden haben (sondern ein sehr liebes, aelteres Ehepaar mit 5 Katzen) sind wir ins Conservatory of Flowers gegangen, wo wir dann doch ganz unverhofft einige Ueberbleibsel der Blumenkinder gefunden haben. Neben den tropischen Pflanzen, die uns zu allerlei Telemakro-Aufnahmen inspiriert haben (Bilder folgen, Thomas :)) gab es eine Ausstellung zum Thema - nun nennen wir es inneren Frieden. Wir wollen einfach mal jedem den Brief von Chief Seattle an den weissen Mann, der das Land der Indianer kaufen will ans Herz legen. Starke Worte darueber, dass wir Menschen, ob es uns gefaellt oder nicht immer Brueder bleiben. Googelt es mal.

Natuerlich haben wir auch die todesmutige Ueberquerung der Golden Gate Bridge auf uns genommen - aber bei der Haelfte haben wir umgedreht, weil die Aussicht erstens halb so schoen und die Bruecke zweitens eh symmetrisch ist.

Was dagegen eine Lieblingsbeschaeftigung wurde, war das auf und Abspringen auf Cable Cars. Yippee!

Mit unseren Hosts hatten wir endlich mal Gelegenheit vernuenftige Gespraeche ueber die vielen Obdachlosen und die sozialen Probleme in den USA zu fuehren. Die Jugendlichen die uns vorher aufgenommen haben, meinten immer bloss dass es in California ja so warm ist, dass obdachlos sein ganz gemuetlich waere. In Wirklichkeit gibt es hier eine sehr unzureichende Arbeitslosenversicherung, die nur 6 Monate einen Bruchteil des Gehalts zahlt und somit viele Leute vor den Ruin stellt. Es ist ein uebliches Phaenomen, dass junge Geschaeftsleute, die arbeitslos werden "uebergangsweise" in ihr Auto ziehen, weil sie kein Geld fuer die Miete haben. Gar nicht zu denken an health insurance. Denn Krankenversicherung wurde hier zwar frueher meistesn vom Arbeitgeber gezahlt gibt es aber kaum mehr und da man das Geld auch wo anders ausgeben kann sind 47 Millionen Amerikaner nicht krankenversichert. Versicherung fuer den Zahnersatz hat kaum einer, weil das zu teuer ist. Das hat sich nicht einmal mehr Kyle geleistet, der Zahnarzt werden will und deswegen in LA 14 Jahre studiert und jedes Jahr 90 000 $ Schulden macht. Er wird ja eine halbe Million pro Jahr bekommen wenn er mal arbeitet - so hofft er.

Wir muessen eingestehen, dass sich nach einem halben Monat USA der Verdacht erhaertet, dass in diesem Land ganz gehoerig etwas falsch laueft. Voellig unabhaengig vom Patriote Act ...

Jetzt sind wir im Backpackers Paradise Hostel und warten auf morgen und unseren Flug nach Auckland. Ein bisschen Deutsch ist uns dabei ueber den Weg gelaufen: Der wohlklingende Satz eines Billard-Profis "Verfickte fickende Kacke"

Damit schliessen wir den heutigen Bericht. WEil die Internetmaschine hier auf Dollar frisst.

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